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3.3.1 Subprozesse im Teilprozeß der Motivation

Je nach psychologischem Ansatz erhält der Begriff Motivation, als Wille, Drang, Trieb zu handeln, eine andere Bedeutung. Freud hielt den Sexualtrieb für zentral, Adler den Macht und Geltungstrieb. Später entstanden dualistische Theorien, die einen rückwärts- oder nach innen gerichteten und einen vorwärts, nach Neuem strebenden Trieb annahmen. Auch der egoistische Selbsterhaltungstrieb, dem allerdings häufig auftretende altruistische Motive widersprechen, wird oft genannt. Basis der modernen Psychologie ist jedoch eine athematische Theorie geworden, wie sie bereits C. G. Jung konzipierte (vgl. Schönpflug/Schönpflug, 1989). Diese geht davon aus, daß zunächst auf subliminaler Ebene eine Aktivitätstendenz eingeleitet wird, die sich als unspezifische körperliche Erregung äußert. Diese wird schließlich bewußt und je nach Situation gedeutet. Aus Sicht der konstruktivistischen Psychologie und durch empirische Versuche belegbar ist hinzuzufügen, daß die Deutung nicht beliebig ausfallen kann. Sie muß wenigstens der groben Richtung einer subliminalen Tendenz entsprechen, um durch den Vollzug einer entsprechenden Aktivität die Erregung lösen zu können. Die Motivation als psychischer Teilprozeß hat eine den Antrieb aktivierende, für die momentane Verhaltensorientierung ausschlaggebende Funktion und kann in drei Subprozesse, Registrierung, Kanalisierung und Zielerfüllung untergliedert werden.

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