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3.3.2.3 Kriterien zum Subprozeß der Gewichtung

Selbst wenn ein Reizangebot eine Anknüpfung ermöglicht hat oder zur Erfahrung eines ästhetischen Eigenwerts veranlaßte, wenn es zur Sinnbildung anregen konnte oder als isolierte Black-Box behandelt wird, ist noch zu entscheiden, ob das Reizangebot weiterhin wichtig bleibt und längerfristig kognitiv eingeschlossen oder ob es endgültig ignoriert wird. Dieser Subprozeß der Kognition wird daher als Gewichtung bezeichnet. Die Gewichtung ist nur relativ zum bestehenden individuellen Erfahrungshintergrund zu untersuchen. Dieser ist dynamisch angelegt. Jahre später kann die Konfrontation mit einem zuvor als unwichtig ausgeschlossenen Reizangebot zu einer völlig anderen Entscheidung führen. Die subliminale Ebene ist nicht festgelegt, sondern nimmt Veränderungen auf. Lernen findet, wenn auch oft sehr langsam, bereits dort statt und setzt nicht erst mit der bewußten Reflexion ein.

Ständig ist von wichtigen Informationen die Rede. Die meisten dieser Informationen werden schon nach kurzer Prüfung ignoriert. Nur wenige Informationen entfalten ihre Wichtigkeit innerhalb dem kognitiven Bereich der somatischen, der introvertierten oder der explorativen Tendenz. Die häufige Bedeutungskoppelung des Informationsbegriffs mit Wichtigkeit suggeriert, daß hier eine Auswahl nach objektiven Kriterien erfolgen kann. Die Entscheidung für Wichtigkeit wird aber von jedem einzelnen nach subjektiven Kriterien getroffen. Wenn sie keinen Impuls erhalten, prallen alle angeblich wichtigen Informationen wirkungslos, ohne eine Bewegung im Kopf oder der Kognition zu initiieren, ab. Die Einschließung von Wichtigem im kognitiven Bereich ist hinsichtlich der somatischen Tendenz durch das Kriterium der Verwachsenheit, bezogen auf die introvertierte Tendez durch das Kriterium der Einbindbarkeit und in Relation zur explorativen Tendenz durch das Kriterium der Zuordnbarkeit analysierbar.

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