[5.3.3.1]
Beispiel für das innovative Potential von Design
Ein solches Hilfsmittel zur Decodierbarkeit im Bereich der Programmiertechnik stellt
die Programmierung mittels Struktogrammen dar. Sie ist nicht an eine spezielle
Programmiersprache gebunden, sondern fungiert als grafisch symbolisierte Metasprache. Die
Darstellungsweisen der von I. Nassi und B. Shneiderman entwickelten und 1973 erstmals
publizierten Struktogramme sind inzwischen international normiert. Durch die Verwendung
dieser Struktogramme und sprechender, das heißt den Sinnzusammenhang verdeutlichender
Variablen, wird es für Programmierer leichter, sich in die Struktur eines unbekannten
Programms einzudenken und daran weiterzuarbeiten, auch wenn er die letztendlich
verwendete Programmiersprache nicht beherrscht.
Alle Computerprogramme bieten durch Standards wie der Menüleiste und
allgemeinen Funktionen zur Dateiverwaltung, der Hilfefunktion und den bei Bedarf zu öffnenden
Funktionsfenstern eine Basisebene. Diese ist nicht nur für professionelle Anwender leicht
decodierbar. Komplexere Programme bieten die Möglichkeit, bestimmte Basisfunktionen
durch zusätzliche Programmodule im Sinne eines innovativen Potentials von Design zu
erweitern und auf diese Weise das Programm den speziellen Nutzungserfordernissen
stufenweise anzupassen. Auch ohne Kenntnisse eines solchen Spezialprogramms wären die
Standardanwendungen aufgrund der leichten Decodierbarkeit der Basisfunktionen jederzeit nutzbar.
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