[2.3.2]
Beispiel für die formative Aktualität von Design
Seit den 80er Jahren hat sich das neue Gebiet der Lebensstil- und Trend-Forschung
(vgl. Kapitel 4.1) etabliert und viele Firmen versuchen mit ihren Produkten und ihrem
Firmenimage von bereits vorhandenen geschmacklichen Gemeinsamkeiten bestimmter
Zielgruppen oder von deren Initiierung durch trendgerechtes Design zu profitieren. Eher traditionell
geht dabei beispielsweise die Firma Ritzenhoff vor, die anstelle von Sammeltassen oder
Wandtellern Milchgläser, die von Künstlern und Designern gestaltet sind, anbietet und auch
einen »Milch-Club« gegründet hat.
Private Fernsehsender versuchen ebenfalls die geschmackliche Gemeinsamkeit ihre
Zielgruppe durch Zusatzprodukte und Club-Angebote auszubauen. Das Werbekonzept der
Firma Nike beschränkt sich nicht mehr auf traditionelle Werbeformen, hinzu kommt
verstärkt Sponsoring von Sportveranstaltungen, wie Streetball, bei denen Kinder und Jugendliche
Gemeinsamkeit erleben die durch Produkte und den Stil einer Firma vermittelt wird. Durch
Gewöhnung, bzw. Habituation, soll aus dieser geschmacklichen
Gemeinsamkeit eine Produktbindung entstehen, welche die Kids zu sicheren Kunden der
Sportbranche aufbaut. Ein Kind nimmt eine solche Veranstaltung noch im authentischen Sinne als
Lebensgefühl wahr, Jugendliche sind schon kritischer und Erwachsene müßten diese
Kommunikationsstrategien zur Produktbindung vollkommen durchschauen.
|