[4.3.1.3]
Beispiel für das kollektive Potential von Design
Als beispielhaft für Design, das aus der Intention entstand, zu einer zweckvolle
Reibungslosigkeit des sozialen Alltagslebens beizutragen, gelten die Gebrauchsgegenstände
der Shaker, einer religiösen Glaubensgemeinschaft, die in Amerika in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts erstarkte. Auch die Entwürfe von
Jasper Morrison folgen diesem Ansatz, keine Statusobjekte, sondern funktionierende, schlichte Gegenstände zu entwerfen, ähnlich
wie bereits Mart Stam, dessen Entwürfe seinem sozialreformerischen Anliegen verpflichtet
waren. Allerdings haben weder die Produkte der Shaker, noch die Stams oder Morrisons Eingang
in das kollektive Potential gefunden, sondern blieben einer designbewußten und
zahlungskräftigen Klientel vorbehalten.
Aktuelle, tatsächlich im kollektiven Potential von Design verankerte und dem
Kriterium der Reibungslosigkeit entsprechende Gegenstände aus dem Alltag sind stapelbare,
billige Plastikstühle und quadratische Freizeitzelte, die in jedem Baumarkt erhältlich sind und
sich rasch in in den Vorgärten ausgebreitet haben sowie auch die überall verwendeten
Einkaufstaschen aus unbedrucktem, naturfarbenem Stoff. Viele
Küchenutensilien der Firma Fackelmann sind in jedem Haushalt zu finden, ohne daß die Benutzer den Firmennamen oder
gar den Designer kennen und sind somit dem kollektiven Potential von Design zuzuordnen.
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