zur Übersicht kontextuell/situativ Übersicht der KriterienDarstellung als Modell

[5.3.1.2]
Zum Kriterium der »Erneuerbarkeit«
bezüglich der kontextuellen Logik

Kontextuelle Medien unterliegen einem materialbedingten Alterungsprozeß. Ohne produktive Pflege wie sie beispielsweise Restauratoren im Denkmalschutz oder in Museen betreiben wäre ihre Haltbarkeit gefährdet. Das Kriterium der Erneuerbarkeit soll über diese erhaltende Pflege hinausgehend eine mögliche Korrektur als aktive Veränderung von bereits gefestigten kontextuellen Medien beschreiben.

Die Vergänglichkeit kontextueller Medien fordert ständig aufmerksame Zuwendung. Daher ist die Entscheidung, welche Medien weiterhin zur Wirklichkeit gehören oder dem Verfall preisgegeben werden sollen, wiederholt zu treffen. Hier liegt die Chance, Produktivkraft nicht nur in Verpflichtung auf die Tradition in die Erhaltung der Medien zu stecken, sondern korrigierende Erneuerung einzubringen und die Medien entsprechend der ständig im Wandel befindlichen und je nach sozialer Eingebundenheit andersartigen Lebenswirklichkeit in ihrer Bedeutung zu aktualisieren.

Korrigierendes Erneuern muß nicht automatisch auf eine forschrittsgläubige Einbahnstraße führen. Wenn es sich nach dem Austesten des Erneuerten ergibt, daß der alte Zustand doch besser war, so ist es sinnvoll, diesen wieder herzustellen. Damit dies ohne zu großen Aufwand möglich ist, sollte das situative Potential von Design immer ein gewisses Maß an Fehlerfreundlichkeit und Korrigierbarkeit enthalten.

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