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[5.3.1.2]
Beispiel für das situative Potential von Design

Wie Lucius Burckhardt in seinem Essay »Durch Pflege zerstört« (vgl. Burckhardt, 1985) thematisiert, kann eine unkritisch erhaltende, jedoch nicht erneuernde Pflege mit dazu beitragen, daß die Umwelt »zu Tode gepflegt« wird. In der lieblichen Überästhetisierung der Umwelt, die sich zum Beispiel durch perfekte Grünflächen, altertümliche Straßenlaternen oder Kopfsteinpflaster, übertriebenem Blumenschmuck an dafür unpassenden Bereichen, äußert, steckt die Verleugnung moderner Lebenspraxis. Anstelle ein zeitgemäßes situatives Design zu entwickeln, das den aktuellen kontextuellen Anforderungen entspricht und korrigierende Erneuerungen vorzunehmen, lähmen viele Entscheidungsträger durch zu kritikloses Restaurieren von Veraltetem, in der Stadtplanung beispielsweise am Frankfurter Römerberg, die produktiven Energien.

Gebrauchs- und Verschleißprodukte als kontextuelle Medien des alltäglichen Lebens wie beispielsweise Kaffeemaschinen oder Toaster, werden kontinuierlich benötigt. Die Produktionswerkzeuge für die Kunststoffteile unterliegen ebenfalls einem Verschleiß, so daß es weiterhin sinnvoll ist, die Werkzeugformen nicht unverändert zu ersetzen, sondern verbessernde Korrekturen, die auch eine zeitgemäße Erneuerung der ästhetischen Anmutung betreffen können, vorzunehmen.

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