[5.3.2.1]
Zum Kriterium der »Normbezogenheit«
bezüglich der standardisierten Logik
Der erste Schritt zur Manifestation von Medien mit einer standardisierten Logik
ist ihre Fixierung durch Normung. Nach einer Definition von
Otto Kienzle, einem der Begründer des Deutschen Instituts für Normung eV., ist unter Normung die
einmalige, bestimmte Lösung einer sich wiederholenden Aufgabe unter den jeweils
gegebenen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu
verstehen. Zudem soll wie einer der zehn Grundgedanken der Normung betont durch DIN
keine Weltanschauung genormt, sondern einzig der momentane technische
Erfahrungsstand dargelegt werden. Bezüglich innovativen Entwicklungen im Designbereich
werden fixierte Normen einerseits als stark einschränkende Bedingungen empfunden.
Sie ermöglichen jedoch andererseits erst die arbeitsteilige Herstellung und
intersubjektive Überprüfung komplexer technischer Systeme. Diese weisen eine beschleunigte
Entwicklungsgeschwindigkeit auf, der die Einrichtung der Bereichs der
entwicklungsbegleitenden Normung Rechnung tragen soll (vgl. www.din.de).
Aus der Orientierung an Normen, verstanden als vorläufige, nicht absolut gesetzte,
veränderbare und zu verbessernde Standards folgt nicht, daß durch Experimente
keine Resultate ermittelt werden könnten, die den Rahmen der bekannten Norm sprengen.
Gezielter Umgang mit Medien, die einer standardisierten Logik folgen, ist ohne
Beachtung der entsprechenden Normen nicht möglich. Normen fixieren das
Erfahrungswissen in Umgang mit standardisierten Medien. Sie entlasten dadurch den
Erfahrungsfluß vor ständigem Nachprüfen und befreien für die Hinwendung zu
anderen Problembereichen. Der bedingende Einfluß auf die Erfahrung im Subprozeß der
Fixierung ist daher durch das Kriterium der Normbezogenheit zu kennzeichnen.
Das innovative Potential von Design entspricht dem Kriterium der
Normbezogenheit durch die Entwicklung von Ansätzen, die den vorhandenen Normen gerecht
werden und die Umgangsformen mit standardisierten Medien regeln. Darüberhinaus
sollte es trotz oder gerade mit Hilfe der Normbezogenheit auch neue Umgangsweisen
und neue Erfahrungen ermöglichen.
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